Finger weg von WhatsApp?

30. März 2013

Nachrichten kostenlos über das Internet zu versenden ist ja eigentlich ein alter Hut: Die E-Mail ist seit Jahrzehnten "das universelle Anbahnungs-, Liebesschwur- und Schlussmach-Tool". Eine E-Mail zu erstellen und zu versenden ist ein Kinderspiel, aber die Einrichtung ist mit komplizierten Einstellungen für POP3, IMAP, SMTP und Autentifizierung für viele ein Graus.

Für Smartphone-Besitzer heisst die Rettung WhatsApp, Viber, mySMS, Trillian, Touch, ChatOn, KakaoTalk, Line, Google Talk, Facebook Messenger oder eBuddy und in den meisten Fällen ist keine Einrichtung erforderlich. Die Identifizierung wird einfach anhand der eigenen Mobilfunknummer durchgeführt. Dann wird das Handy-Telefonbuch automatisch nach anderen Mitgliedern des Dienstes durchsucht und voilá: Schon können Nachrichten mit Bildern & Dateianhängen an Freunde & Bekannte in Echtzeit versendet werden. Kein Wunder, das laut Marktforschern die Anzahl dieser neuen Nachrichten die "alte" SMS bereits übertreffen.

Die meisten Apps dieser Art sind kostenlos und die Anbieter müssen sich über Werbung finanzieren. Da beibt es nicht aus, das zahlreiche Medien über Datenschutz- und Sicherheitsprobleme klagen. Einen großen Unterschied gibt es im Vergleich zur E-Mail: Alle Daten werden ausschließlich über den App-Anbieter über ein eigenes, proprietäres Protokoll ausgetauscht, während E-Mail Server dezentral von Jedem eingerichtet werden können und gut dokumentierte Protokolle verwenden. Die Anbieter der Messaging-Dienste werden somit zu Datensammlern, denn die abgeglichenen Telefonbuchdaten und übermittelten Nachrichteninhalte geben ausführlich Auskunft über das soziale Umfeld und persönliche Interessen des Benutzers. Im Fall von WhatsApp und Viber können zusätzlich Standortdaten des Handys, z.B. per GPS abgefragt werden und Bewegungen des Benutzers mitverfolgt werden.

Fazit: Es lässt sich kaum verhindern, das App-Anbieter die eigenen Daten auf Servern speichern, die nicht in Europa stehen. Die Datenschutzbestimmungen sind dort meist ganz andere. Man sollte sich daher ansehen, wer eine Messenger-App anbietet. Kleine oder unbekannte Anbieter sollten gemieden werden. Diese unterliegen meistens weniger Kontrollen und öffentlicher Aufmerksamkeit als große Konzerne, wie z.B. Google oder Apple, die sich zwangsläufig mehr um Datensicherheit kümmern.

Neues Licht

30. Januar 2010

Über 130 Jahre hat sie uns als Symbol für Elektrifizierung und Erfindergeist Licht und Wärme gespendet: Edison's Glühbirne! Derzeit ändert sich die Lichttechnik jedoch grundlegend, denn Glühlampen gelten als extrem ineffizient, da sie mehr als 90% in nicht sichtbare Strahlung, bzw. Wärme umwandelt. Die EU rechnet diese Verschwendung für die BRD hoch auf 7,5 Milliarden Kilowattstunden pro Jahr und hat den Verkauf der guten alten Birne fast komplett verboten. Der Nachfolger steht bereits fest. Es ist aber nicht die bekannte Energiesparlampe mit einer oder mehreren kleinen weißen Leuchtstoffröhrchen. Licht emittierende Dioden, kurz LEDs genannt, sind bisher in Hintergrundbeleuchtungen und Statusanzeigen verwendet worden, haben aber mittlerweile das Zeug, die Glühbirne abzulösen. Die größten Erfolge gab es zuletzt in der Automobilindustrie, bei Taschenlampen und im Flugzeugbau.

LEDs sind einen Quadratmillimeter kleine Halbleiterkristalle, die elektrische Energie direkt in Licht umwandeln können. Dabei entsteht kaum Wärme und durch die kleine Bauform haben Designer völlig neue Gestaltunsmöglichkeiten für Lampen. LEDs haben eine Lebensdauer von bis zu 100 000 Betriebsstunden und sind unempfindlich gegen Erschütterungen. Zum Vergleich: eine konventionelle Glühlampe erreicht maximal ca. 1000 Stunden. Die Lichtfarbe kann bei der Herstellung von LEDs gezielt festgelegt werden, wodurch z.B. im Wohnraum oder in einem Flugzeug eine emotionale Wirkung erzielt werden kann. Beim Einsatz von LEDs als Strassenbeleuchtung ist ein interessanter Nebeneffekt aufgefallen: Insekten lieben keine LEDs! Mit organischen LEDs wären in Zukunft sogar leuchtende Tapeten möglich!

Die Welt in "maps"

01. Juni 2009

Google und Microsoft erschufen Maps und Routenplaner für das Internet und es war gut. Dann machten Sie die Karten auch für andere interaktive Dienste verfügbar, und man nannte sie Mashups.

Und es wurde noch besser: Seitdem gibt es Karten, in denen aktuelle News oder Klimadaten eingeblendet werden marinetraffic oder das Steigen des Meeresspiegels simmuliert werden kann. Von der Anzeige aktueller Schweinegrippe-Fälle, Überwachungswahn durch Webcams oder eine Stadtrundfahrt durch New York wird alles prima in Karten angezeigt. Richtig unheimlich wird es dann, wenn sich Satelliten, Flugzeuge, Züge und beinahe sämtliche Schiffe weltweit live über die Karte bewegen. Wer nur mit Weltkarten spielen möchte, sollte eine Runde mit dem Real World Racer drehen!

USB-Gedankenleser

14. Juli 2008

Spracherkennung ist ja mittlerweile ein alter Hut. Nachdem Computer gelernt haben, auf unsere Sprache zu hören, beginnen Sie jetzt damit Gedanken zu lesen! Die Firma Emotiv hat hierzu ein sogenanntes Brain-Computer-Interface (BCI) auf den Markt gebracht, welches wie eine Art Helm aussieht. Die hierbei verwendete Technologie basiert auf der Elektroenzephalografie (EEG), mit der Gehirnströme gemessen werden können. Die gewonnenen Daten werden drahtlos an einen gewöhnlichen PC weitergeleitet, der die Muster mittels einer speziellen Software auswertet.

Doch keine Angst, natürlich können nur einfache Aktionen erkannt werden, die wir als Befehle an unseren Körper senden. Bisher sind das lt. Hersteller z.B. ziehen, drücken, anheben, fallen lassen, rotieren, usw. wodurch Spiele einfach gesteuert werden können (siehe Video). Die Technologie wird auch von Ciberkinetics verwendet, um körperlich behinderten Menschen zu helfen, reale und virtuelle Gegenstände zu bewegen. Eine beachtliche Erkennungsleistung, wenn man bedenkt, wieviele andere Signale aus unserem Gehirn herausgefiltert werden müssen. Vor kurzer Zeit war zudem noch ein Implantat erforderlich. Die Forschung ist in diesem Gebiet noch in vollem Gange, z.B. ist Hitachi und das Fraunhofer Institut dabei, die Erkennung zu verfeinern, um auch Eindrücke und Gefühle erkennen zu können.

Morph: Schnöne neue Nokia-Welt

01. März 2008

Wenn sich Hersteller wie Nokia in einem Film Gedanken über die Zukunft machen, ist ersteinmal nichts unmöglich. Das neue Konzept heisst Morph und wurde nicht etwa auf der CeBIT, sondern auf einer Ausstellung des Museum of Modern Art in New York präsentiert:

Mit Hilfe von Nanotechnologie werden sich die Materialien von Kommunikationsgeräten (vormals Handys) grundlegend verändern. Diese "Dinger" wechseln die Farbe, werden plötzlich teilweise transparent, haben selbstreinigende Oberflächen und sind beinahe beliebig biegsam und formbar! Nanosensoren informieren darüber hinaus über chemische Verbindungen in der Luft. Nur schade, das wir noch ein paar Jahre warten müssen, bis wir solche spannenden Dinge selbst ausprobieren können!

Endlich weniger surfen oder:
Warum Feeds eigentlich langweilig sind

20. Oktober 2007

Vielleicht hat sich der eine oder andere Surfer auch schonmal gefragt, was die orangefarbenen RSS-Symbole zu bedeuten haben, die sich derzeit stark vermehren und sich in allen wichtigen Internet-Seiten einnisten? RSS bedeutet Really Simple Syndication und ist eigentlich nur ein spezielles Format, um Informationen aus dem Netz möglichst einfach zur Verfügung zu stellen.

Was ist daran jetzt so toll? Nun, dieses Format ist im Gegensatz zu den vielfältigen, bunten Internetseiten im herkömmlichen html-Format extrem spartanisch, weil es nur die Texte ohne Designelemente enthält. Diese Textinformationen sind streng nach Kategorien und Datum gegeliedert, also eher langweilig. Dies hat aber einen entscheidenden Vorteil: Die Informationen können von einem Programm, einem sogenannten Feedreader gefuttert, gesammelt, sortiert, ausgewertet und einfach dargestellt werden.

Um stehts die neuesten Nachrichten von mehreren Quellen im Blick zu behalten, braucht man also nicht durch alle Bookmarks im Browser klicken oder E-Mail Newsletter abonnieren. Einfach den Reader mit den gewünschten RSS-Adressen füttern, und man wird immer auf dem Laufenden gehalten. Die Textinformationen können durch Dateianhänge ergänzt werden, z.B. Musikdateien (das nennt sich dann Podcast) oder Videos (Vodcast). Hier ein paar leckere Beispiele:

  • Die Tagesschau (natürlich nur für GEZ-Zahler ;-) oder der Spiegel
  • Die neuesten Sport-News von Kicker
  • Kabarett von WDR2 zum anhören
  • Computer-News von Heise oder PCWelt
  • Das aktuelle Fernsehprogramm von Klack oder TV-Spielfilm
  • Überblick Gebrauchtwagen in der Auto-Bild
  • Aus den Medien ein interessanter Anti-Bild Blog
  • Pandora ist tot - es lebe Yahoo!

    13. Mai 2007

    Die Musikindustrie hat sich das Leben wieder einmal selbst schwer gemacht. Musikempfehlungsmaschinen, die Musik nach eigenen Wünschen zusammenzustellen und auch gleich abspielen, das hat einfach nicht zur Lizenzpolitik des letzten Jahrhunderts gepasst. Nachdem allen Nicht-US-Amerikanern die Liebe zum kostenlosen Pandora Musikdienst verboten wurde, begann die verzweifelte Suche nach Ersatzdrogen. Last.fm konnte da nicht helfen, freie Plattformen wie Magnatune und Myspace konnten den enormen Musikhunger nicht stillen. Das Sortiment ist einfach (noch) nicht gross genug.

    Die Rettung ist da: Finetune, Musicovery und Yahoo Musik - Letzterer stellt sogar Musikvideos ins Netz, die aufgrund von Bewertungen immer besser den persönlichen Vorlieben angepasst werden können. Hoffentlich hält diese Liebe etwas länger...

    Eingebaute Internet-Fahnder

    23. März 2007

    Das Google-Imperium bastelt unermüdlich weiter und entwickelt langsam eine Allround-Suchmaschine für alle Lebenslagen. Trotzdem gibt es Dinge im Leben, für die es bessere Suchwerkzeuge im Internet gibt. Für wissenschaftliche Artikel gibt es die gute alte Wikipedia, Bilder finden sich bei Flickr und kostenlose MP3-Hits bei [Anderen] ;-)

    Aus diesem Grund haben alle neueren Internet-Browser ein Suchfeld in der rechten oberen Ecke eingebaut, mit dem man Suchbegriffe direkt an die unterschiedlichsten Suchmaschinen senden kann. Sogar Microsoft hat diesen Trend endlich bemerkt und dem Internet Explorer 7 (IE7) eine konfigurierbare Suche spendiert. Firefox und Opera haben das schon seit Jahren, allerdings ist nicht jedem Surfer bekannt, das man hier praktisch jeden beliebigen Suchdienst selbst einbauen kann.

    Für Opera ist hierfür eine Datei namens "search.ini" zuständig, die im Opera-Programmverzeichnis liegt. Ein Beispiel dafür habe ich hier zum Download bereitgestellt. Mozilla und Firefox haben ein eigenes Dateiformat.

    Wer beim Suchen etwas Spaß haben will, sollte sich an Ms. Dewey wenden. Diese attraktive Dame stammt aus gutem Hause (Microsoft), ist zwar etwas ungeduldig, hat aber stets die richtigen Antworten parat!

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